Nur in lebendigem, gesundem Boden wachsen kraftvolle Reben, die einen feinen Wein geben können. Das ist das Erfolgsprinzip im Bio-Rebbau: Weil Knospe-Winzerinnen und -Winzer auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel verzichten, laufen die natürlichen Prozesse im Boden ungestört ab. Im Vergleich zum konventionellen Rebbau wachsen Bio-Reben langsamer. Die Beeren hängen lockerer, ihre Schale wird fester und widerstandsfähiger, das Aroma der Trauben ist intensiver.
Im Bio-Weinbau helfen Nützlinge bei der Schädlingsbekämpfung mit. Deswegen bilden biologisch bewirtschaftete Rebhänge lebendige Ökosysteme: Wildblumen und Gräser locken Marienkäfer und Raubmilben an, die sich von Schädlingen wie Blattläusen und Spinnmilben ernähren. Trockenmauern und Totholzhaufen bieten Igeln und Eidechsen Unterschlupf. Diese helfen den Bio-Weinbäuerinnen und -bauern bei der Bekämpfung von Heuschrecken, Raupen und Schnecken.
Grösstmögliche Biodiversität ist für Bio-Winzer:innen keine Dekoration, sondern die Grundlage ihres langfristigen Erfolgs. Und darauf kommt es an, denn Rebstöcke können um die 100 Jahre alt werden. Wachsen sie in einem gesunden Boden mit vielen Mikroorganismen, ohne chemisch-synthetische Eingriffe und in einer divers bepflanzten Umgebung heran, reagieren sie besonders robust auf Krankheiten und klimatische Schwankungen. Zudem bleibt der Boden in biologisch bewirtschafteten Rebstöcken lange fruchtbar, da er weniger Belastungen ausgesetzt wird.
Gesunder Boden, gesunde Pflanzen