Roland Lenz bewirtschaftet seit 25 Jahren eines der grössten Bio-Weingüter der Schweiz. Es umfasst 17,5 Hektaren bestockte Rebflächen, mehrheitlich pilzwiderstandsfähige Sorten, und 3,5 Hektaren Biodiversitätsflächen.
Herr Lenz, Sie wurden im 2015 und im 2018 Biowinzer des Jahres. Haben Sie hauptsächlich Biowein-Kunden?
Als Biowinzer dürfen Sie viel weniger Hilfsmittel einsetzen. Wie erreichen Sie trotzdem eine hohe Qualität?
Sie legen Wert auf eine hohe Biodiversität. Wie beeinflusst das die Qualität des Weins?
Ist das heute Standard im Weinbau?
Brauchen Biodiversitätsflächen viel Pflege?
Sie unterstützen die Initiative für sauberes Trinkwasser, die den Pflanzenschutzmitteleinsatz drastisch reduzieren will. Bringen Sie selbst noch Pflanzenschutzmittel aus?
Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bringen wir seit der Umstellung auf Bio nicht mehr aus. Bei den pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWI) spritzen wir nur noch Pflanzenstärkungsmittel wie Algen- oder Baumrindenpräparate. Die Rebstöcke der europäischen Sorten behandeln wir aber nach wie vor mit Tonerde, Backpulver und Kupfer.
Ist Kupfer nicht problematisch?
Haben Sie keine Angst vor neuer Konkurrenz, falls wegen der Trinkwasserinitiative mehr Bauern auf Bio umstellen?
Warum setzen nicht mehr Winzer PIWI-Sorten ein?
Der Bio-Wein von Roland und Karin Lenz aus Uesslingen TG ist mehrfach national und international ausgezeichnet. Das Weingut auf dem Iselisberg mit Blick auf Frauenfeld erfüllt die Richtlinien von Bio Suisse und Delinat. Der Betrieb versorgt sich selbst mit Energie aus einer 58 kWp Photovoltaikanlage mit einer 230 kW-Speicher und aus Wärmerückgewinnungsanlagen und Erdsonden.
Webpage: www.weingut-lenz.ch