Welche Nützlinge sind wertvolle Landarbeiter?

14. September 2020

Bei ihrer Pioniertätigkeit im Bereich der biologischen Schädlingsbekämpfung kann die Schweizer Landwirtschaft im Kampf gegen Weinreben-, Obstbaum- und Ackerschädlinge auf wertvolle sechs- und achtbeinige Verbündete zählen. Im Austausch für einen Schlafplatz und kleine Aufmerksamkeiten hilft diese Mikrofauna, auch Nützlinge genannt, unerwünschte Insektenpopulationen zu regulieren, und ist für die Knospe-Produzenten unentbehrlich.

TYPHLODROMUS-MILBEN: Riesen des Rebbergs

Sie sind der wahrscheinlich beste Freund des Winzers. Diese fleischfressenden Milben weiden sich nämlich an mit ihnen verwandten Weinbauschädlingen, hauptsächlich roten und gelben Milben. Ihre blosse Anwesenheit im Weinberg ermöglicht es, die Schädlingsanzahl sehr gering zu halten, ohne auf äussere Behandlungen zurückgreifen zu müssen. Die Typhlodromus-Milben sind zudem Allesfresser. Wenn also ihre übliche Beute nicht zur Verfügung steht, fressen sie Pflanzenabfall bis neue Milbenpopulationen auftauchen und sie wieder zu Fleischfressern werden.

HUMMELN: Ohne Hummeln keine Früchte


In den Gemüsetunneln und beim Obstbau sind die Hummeln hervorragende Bestäuber mit hohem Arbeitstempo. Hummeln können eine grosse Menge Pollen transportieren, sind unermüdlich und fliegen auch bei widrigen Witterungsverhältnissen oder an bewölkten Tagen, wodurch sie die Frucht- und Gemüseproduktion des Jahres sicherstellen. Produzenten schätzen sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit und ihrer geringen Aggressivität sehr.


MARIENKÄFER: Lausvernichter par excellence

Marienkäfer gehören zu den bekanntesten Nützlingen, denn egal was angebaut wird, sie kümmern sich um die Blattläuse: Eine Larve kann bis zu 150 Läuse pro Tag fressen! Die gefürchteten Fleischfresser ernähren sich auch von Schildläusen und Mottenschildläusen. Schutz und Pflege von Hecken und Baumgruppen sind für den Erhalt der Käfer sehr wichtig, denn diese bieten ihnen Unterschlupf im Winter und Nahrung bei der Auswinterung.

TRICHOGRAMMA-SCHLUPFWESPEN: Beschützer des Mais

Diese winzigen Hautflügler sind die wichtigsten Verbündeten der Maisbauern. Die Wespen werden zu Beginn des Sommers auf den Maisfeldern ausgesetzt und legen ihre Eier neben diejenigen der Zünsler, einem von den Produzenten äusserst gefürchteten Schädling. Im Lauf ihrer Entwicklung fressen die Wespenlarven die Schädlingseier und zerstören so deren Population. Heutzutage kann man die Schlupfwespen sogar per Drohne über den Feldern verteilen.

LAUFKÄFER: Opportunistische Räuber


Die bis zu 4 cm grossen Allesfresser sind eine sehr nützliche Waffe gegen Schnecken, Läuse, Schnellkäferlarven, Würmer und Raupen. Mit ihrem dunkel reflektierenden Plattenpanzer ähneln sie dem Skarabäus, können im Gegensatz zu diesem jedoch fliegen. Laufkäfer mögen bedeckte Flächen wie Wiesen, Feldränder und Hecken.

Text: Claire Muller
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