Wenn Einkorn und alte Weizensorten zu gutem Brot verbacken werden sollen, lohnt sich die enge Zusammenarbeit von Landwirten und Bäckern. Das zeigen zwei Beispiele aus der Romandie. Nach jahrzehntelangem Schlummern in Samenbanken kehren alte Getreidearten und -sorten wieder auf den Acker zurück. Die Direktvermarktung bietet sich für die Wertschöpfung alter Getreidarten wie Einkorn als beste und oft auch als einzige Möglichkeit an.
Im Jahr 2011 baute auch der Landwirt Elie Grosjean aus Saules BE Einkorn erstmals für den Bäcker Olivier Hofmann an. Ab 2014 baute Elie Grosjean zusätzlich die zwei regionalen Weizensorten «Rouge du Jura» und «Jura blanc» aus früheren Zeiten an. Die ersten Brote dieser Sorten werden ab kommendem Herbst erhältlich sein. «Nun vermehre ich noch die Weizensorte ‹Belprahon›, die nach einem Ort in der Umgebung benannt ist. Ich finde es fantastisch, diese alten, mit unserer Region verbundenen Brotgetreide wieder aufleben zu lassen», freut sich Elie Grosjean, der gerade die Umstellung seines Betriebs auf Biolandbau abschliesst.
Alte Sorten haben sich bewährt
Als Käufer der ganzen Produktion ist Olivier Hofmann auch an der Weizensorte ‹Scaro› interessiert. «Obwohl sie aus der Liste der Sortenempfehlungen gestrichen wurde, habe ich hervorragende Backversuche damit machen können, und ich werde mich direkt bei meinen Produzenten eindecken, um das Mehl für mein normales Brotsortiment selbst zu mahlen», erklärt Olivier Hofmann. Seit letztem Jahr beliefern zwei weitere regionale Bio-Landwirte seine Bäckerei.
Die Verarbeitung den Sorten anpassen
500 kg Sauerteigbrote pro Woche aus alten Sorten
Bilder: Christian Hirschi