Ein Käse-Champion aus dem Hinterland des Murtensees

01. November 2021

Ewald Schafer ist Käser im Freiburger Seebezirk. Mit dem Mont Vully Bio hat er einen Käse erfunden, der seinesgleichen sucht.

Er ist ein Champion. Mit seinem starken Charakter und der milden Sanftheit stellt er seine Mitbewerber in den Schatten. Mit seinem attraktiven Äusseren findet er sich leicht auf den Bühnen dieser Welt zurecht – auf den Bühnen der Käsewelt genauer. Die Rede ist vom Mont Vully Bio, dem preisgekrönten Käse aus dem Freiburger Dörfchen Cressier.

Entstanden ist das innovative Milchprodukt vor bald 30 Jahren aus einer Notlage: Käser Ewald Schafer suchte nach einer Alternative zum Emmentaler, als absehbar war, dass dessen Absatzkanäle zerfallen würden. Er kreierte einen mild-würzigen Halbhartkäse und presste ihn in attraktive Formen mit Traubenverzierung. Der Mont Vully war geboren. 2003 lancierte der innovative Käser eine Biovariante und eroberte damit prompt die Podeste: 2006 wurde der Vollmilchkäse mit der Bio-Knospe aus 420 Mitbewerbern zum besten Schweizer Käse gewählt, zum «Swiss Champion». 2018 kletterte er am weltweit grössten Käsewettbewerb in Wisconsin USA ebenfalls aufs Podest: als weltweit drittbester Käse. Ein Erfolgstyp zum Gernhaben eben.

Für Käsermeister Ewald Schafer ist klar, dass die Erfolge auch mit der Milch seiner vier Bio-Milch-Lieferanten aus der Region zu tun haben. «Die Biomilch hat einen leicht tieferen Fettanteil, weil die Kühe auf Bio Suisse-Betrieben weniger Kraftfutter fressen», sagt der Käser. Auch deshalb lasse sich der Mont Vully Bio von Experten-Gaumen von der ebenfalls hoch dekorierten, aber konventionell produzierten Variante unterscheiden – ein Champion und ein feiner Kerl halt.

Käse mit der Bio-Knospe

Schweizer Bio-Knospe-Käse wird ausschliesslich aus Milch von Bio Suisse-Betrieben hergestellt. Grundlage der Milchproduktion sind heimisches Raufutter wie Gras und Heu und eine standort- und tiergerechte Zucht und Tierhaltung. Ausserdem wird in der Käserei streng auf eine Warenflusstrennung geachtet. So garantieren zum Beispiel zwei Milchtänke, dass Bio-Milch nicht mit konventioneller vermischt wird.

Text, Fotos: Stephan Jaun

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