Bilderbuchtage sind es und Rekordtage dazu. Am 8. und 9. September 2020 sind die Léon Millot, die Maréchal Foch und die weisse Solaris als erste reif für die Ernte. So früh wie noch nie. «Vor sechzehn Jahren hatten wir an einem 15. September mit der Sorte Maréchal Foch begonnen und unseren Rekord gebrochen», sagt Bruno Martin, «und wir haben diesmal die Ernte sogar hinausgezögert.»
Zwischen den Rebenreihen stapfen wir durch hohes Gras. Der Weinbauer erklärt: «Seit 2013, als die Kirschessigfliege zum grossen Problem wurde, hat man im Rebberg regelmässig alles abgemäht, weil festgestellt wurde, dass diesem asiatischen Gast die Trockenheit und die Hitze nicht behagen.» Er bedauert solche Massnahmen, die nützlichen Kleinlebewesen Nahrung entziehen und der Biodiversität schaden. Eine andere Möglichkeit gegen den Eindringling aus dem asiatischen Raum sei das Spritzen von Kalk, doch dann reiften die Trauben fast nicht, da sie das Sonnenlicht reflektieren, gibt er zu bedenken. In vielen seiner Parzellen ist der Bewuchs 20 bis 30 cm hoch. Das mögen einige Erntehelfer zwar nicht so gern, doch für die Biodiversität ist es gerade jetzt ein Plus.