Ausgezeichnete nachhaltige Entwicklung bei Bio Partner Schweiz

04. Juli 2018


Bio Partner gewann den Nachhaltigkeitspreis für KMU-Unternehmen 2017 der Zürcher Kantonalbank. Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung für das langjährige und systematische Engagement für die Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Bio-Grosshändlers. Bio Suisse sprach darüber mit Urs Leibinger, seit 2012 Leiter Qualitäts- und Umweltmanagement bei Bio Partner. Er ist Naturwissenschafter mit langjähriger Erfahrung im Qualitätsbereich der Lebensmittelindustrie.


Wie sind Umweltmanagement und nachhaltige Entwicklung bei Bio Partner organisiert?

Wir versuchen beide Themen auf allen Stufen und in allen Bereichen im Unternehmen zu leben und zu entwickeln. Das Umweltmanagement ist bei mir angesiedelt, das Nachhaltigkeitsmanagement wird durch die Vorsitzende der Geschäftsleitung verantwortet. Zudem arbeiten Mitarbeitende aus allen Unternehmensbereichen im Rahmen von Arbeitsgruppen an Projekten für ökologische, soziale und unternehmerische Nachhaltigkeit mit.



Wie ist die nachhaltige Entwicklung verankert?

Im Leitbild ist die Nachhaltigkeit als einer von fünf zentralen Werten mit den Elementen unternehmerische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit verankert. Bei der jährlichen Überprüfung der Umsetzung der Unternehmensstrategie schauen wir auch die nachhaltige Entwicklung an und beschliessen Massnahmen für die Folgejahre.


Welches sind aktuelle Herausforderungen für Bio Partner?

Bio Partner Schweiz AG hat seine Position als führender Bio-Grosshändler mit der Integration des Unternehmens Somona, rückwirkend auf Anfang 2018, weiter ausgebaut. Unser Kernziel ist es, den Bio-Fachhandel Schweiz zu stärken. Mit dem Projekt «Renaissance» bieten wir dazu ein Gesamtpaket an. Dieses basiert auf fünf Hauptsäulen: Standort, Sortiment, Mensch, Kommunikation und Prozesse. Damit fördern wir die Verbesserung bestehender Geschäfte sowie Eröffnungen neuer Verkaufsstellen. Lieferantenseitig setzen wir mit dem neu gegründeten Verein Svizra AgriCultura eine Bewegung in Gang, welche die Wertigkeit der Arbeit von Landwirtinnen und Landwirten ins Zentrum stellt und im Handel sowie bei Konsumentinnen und Konsumenten die entsprechende Wertschätzung fördert. Mit den kontinuierlich steigenden Anforderungen der Kundinnen und Kunden bezüglich digitalen Produktdaten wird sich Bio Partner an den betreffenden Datenbanken und Plattformen beteiligen.


Bio Partner hat 2015 eine SMART-Nachhaltigkeitsanalyse durchgeführt. Was gab dazu den Anstoss?

Im Vordergrund stand der Wunsch, die bereits intensiven Anstrengungen im Nachhaltigkeitsbereich im Sinne einer systematischen Gesamtschau einer externen unabhängigen Prüfung zu unterziehen, um weitere Verbesserungen erzielen zu können. Bei der Analyse wurde auch die gesamte Wertschöpfungskette von den Produzentinnen und Produzenten bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten miteinbezogen.


Was hat Ihnen die SMART-Analyse gebracht?

Die SMART-Analyse durch die Firma Sustainable Food Systems (SFS) hat uns unsere Stärken und Schwachstellen aufgezeigt und Hinweise zu gezielten Korrekturmassnahmen vorgelegt. Der SMART-Bericht ist eine Basis für die interne und für die externe Kommunikation in einer transparenten und vergleichbaren Form.


Welche Aspekte sind Bio Partner wichtig bei der Nachhaltigkeit?

Wir sind seit zehn Jahren ISO-14001-zertifiziert und lassen unsere Anstrengungen somit jährlich extern überprüfen. Dazu gehören einige Massnahmen aus dem Bereich des klassischen Umweltschutzes. Die Hälfte der Lastwagen beispielsweise fährt mit aufbereitetem Frittieröl und gilt somit als klimaneutral. Sämtlicher Strom stammt aus erneuerbaren Quellen und einer eigenen Photovoltaikanlage. Die Distributionslogistik optimieren wir systematisch mit einer entsprechenden Software. Wir haben zudem ein umfassendes Rücknahmesystem von Mehrweggebinden und Verpackungen und streben an, so wenig Foodwaste wie möglich zu verursachen. Grundsätzlich gilt das Prinzip «vermeiden, verringern, trennen». Für Ware, die wegen zu kurzer Restlaufzeit nicht mehr verkauft werden kann, stehen folgende Optionen zur Verfügung: Abgabe an karitative Organisationen, Verwendung im hauseigenen Bistro, Gratis-Abgabe an die Mitarbeitenden und, sofern nicht anders einsetzbar, Verwendung für die Biogasproduktion.

Bio Partner legt grossen Wert auf persönliche Beziehungen zu den Mitgliedern der gesamten Wertschöpfungskette. Beispielsweise finden im Rahmen des Kundenbeirates jährlich drei Besprechungen mit den repräsentativen Mitgliedern aus den verschiedenen Regionen der Schweiz statt. Die Mitarbeitenden werden regelmässig zu Nachhaltigkeitsthemen wie Wertstofftrennung, Büroökologie und die Bedeutung von biologischen und fair gehandelten Produkten sensibilisiert und geschult. Eine schöne Bestätigung für die erwähnten und noch viele weitere Massnahmen und unsere gesamten Nachhaltigkeitsleistungen ist die Verleihung des Nachhaltigkeitspreises für KMU-Unternehmen 2017 der Zürcher Kantonalbank.


Welche Schwerpunkte setzten Sie aktuell bei den Massnahmen?

Wir sind Mitglied der Energieagentur für die Wirtschaft (EnAW). In diesem Rahmen liessen wir 2015 den ganzen Betrieb einer systematischen externen Analyse zu weiteren Energiesparpotenzialen unterziehen. Daraus resultierte ein Katalog mit rund zwanzig Massnahmen und ein Umsetzungsplan bis 2024. Diese Massnahmen realisieren wir nun kontinuierlich. Bereits umgesetzt wurden unter anderem eine neue LED-Beleuchtung im Tiefkühlbereich mit Präsenzmeldern sowie die Erneuerung und Optimierung der Kälteerzeugung inklusive Wärmerückgewinnung für Heizungsanlage, Warmwasser und Entfeuchtung von Lagerräumen.


Welche Massnahmen oder Entwicklungen sind geplant?

In Planung sind derzeit die Implementierung eines Mobilitätsmanagements für die Mitarbeitenden, etwa die Förderung der Benutzung von Langsam- und öffentlichem Verkehr sowie die Möglichkeit einer Beschaffung von Elektro-LKWs.




Weitere Informationen

 

https://www.biopartner.ch

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