Florian Schweer hat seinen Beruf gewechselt, um seine Berufung zu leben: Von der Werbebranche raus auf die Wiesen und rein in den Stall. Jetzt ist er Knospe-Produzent aus Überzeugung. «Es war mir klar, dass ich mit Tiere arbeiten will und wir standortgerecht und biologisch Lebensmittel produzieren», so der 34-jährige Bio-Landwirt. Durch seine Leidenschaft, die Pferde, konnte er viel über den Umgang und das Verhalten von Herdentieren lernen. «Ich hatte das Glück, von meinem Lehrmeister unglaublich viel über die Pferdeausbildung zu lernen. Das hilft mir heute im Umgang mit den Rindern und beim Verstehen vom Verhalten der Stiere.
Wir versuchen das richtige Verhältnis von Vertrauen und Respekt im Umgang mit unseren Tieren in Balance zu bringen». So ist es das Ziel von Florian und Nicole, dass ihre Tiere das Vertrauen haben, berührt zu werden, aber auch den Respekt, sich treiben oder verladen zu lassen. «Vertrauen bringt Ruhe ins Leben der Tiere, Respekt Sicherheit für die betreuenden Menschen.»
Das zeigt sich besonders im Umgang mit ihren behornten Kühen: «Für mich gehören die Hörner zur Kuh und deshalb behalten unsere Kühe ihre Hörner. Tiere zeigen unglaublich viel über ihre Körpersprache und ihr Verhalten, wir kennen jedes Tier bei seinem Namen, wir wissen, wie man sich ihnen nähert oder sie auf Abstand halten kann. Mit einem aufmerksamen und respektvollen Umgang und dem nötigen Platz minimiert sich Verletzungsgefahr aufgrund der Hörnern», sagt Florian. Aber: «Das richtige Verhältnis von Vertrauen und Respekt entsteht nicht von heute auf morgen. Das ist eine konstante Arbeitsphilosophie von Anfang an. Es braucht Aufmerksamkeit in allen Situationen von der Geburt, über das Ohrmarken setzen, das Absetzen von der Mutter und der späteren Aufzucht bis hin zum Angewöhnen an das Tötungsfressgitter für die Hofschlachtung. Eine Beziehung entsteht durch die Summe der einzelnen Interkationen während eines Lebens.»