Wellness mit Aussicht

05. September 2022

Nebst Feder- und Strohbetten bieten Gerbers in Trub BE Entspannung im Badefass und auf der Massageliege. Es ist ein Bild wie auf einer Postkarte: ein abgelegener Biohof mit Kühen und Ponys auf saftigen Weiden, umringt von Wäldern inmitten eines fantastischen Alpenpanoramas. Die Rede ist vom Hof Bach der Familie Gerber im bernischen Trub im Napfgebiet.

Hotpot vor Bergpanorama

Im Hotpot auf dem Hof lässt sich mit Blick auf die Berge bestens entspannen.

(René Schulte)

Ein Milchviehbetrieb von überschaubarer Grösse, mit Agrotourismus als zusätzlichem Betriebszweig. «Meine Eltern starteten damit vor 20 Jahren, indem sie das Stöckli zu einem Ferienhaus umfunktionierten», sagt Stefan Gerber. Darin untergebracht ist eine 3-Zimmer-Maisonette mit sieben Schlafplätzen.

Arbeiten und Entspannen: Das Angebot ist vielfältig

Als der Landwirt und seine Frau Barbara vor zehn Jahren den auf 1000 Meter Höhe gelegenen Hof übernahmen, wollten sie dessen Attraktivität steigern. In der Folge bauten sie das Angebot aus. So steht vor dem Stöckli ein überdachter Sitzplatz mit Grillfeuerstelle. Daneben liegt eine offene Terrasse mit einem grossen Badefass (Hotpot) für fünf bis sechs Personen. Im Hauptgebäude gegenüber können auf dem Dachboden bis zu zehn Leute im Stroh schlafen, inklusive Buurezmorge. Und gleich darunter hat Barbara Gerber eine kleine Praxis eingerichtet. Dort bietet die gelernte Detailhandelsfachfrau und ausgebildete Aromatherapeutin unter anderem Massagen an. Wer lieber auf dem Betrieb mit anpacken möchte, kann dies ebenfalls tun. Wobei: «Den meisten reicht es, wenn sie ein bisschen im Stall helfen können», sagt Barbara Gerber.

Stefan und Barbara Gerber bewirtschaften den Hof seit 2012. Agrotourismus gibt es auf dem Hof dank Stefans' Eltern bereits seit 30 Jahren. Alles begann mti dem Umbau des Stöcklis in eine Ferienwohnung.

Seitdem hat sich viel auf dem Hof getan, denn Agrotourismus ist in. So können beispielsweise bis zu zehn Leute auf dem Dachboden im Hauptgebäude im Stroh schlafen, inklusive Buurezmorge. Ein Wirtepatent und Ausschankbewilligung brauche es dafür nicht, sagt Stefan Gerber.

Wer es komfortabler mag, kann auch natürlich auch im gemütlichen Bett schlafen.

Nach dem Aufwachen wartet ein tolles Panorama auf die Gäste inkl. tierischer Mitbewohner. Der Hof ist schliesslich in erster Linie ein Landwirtschaftsbetrieb.

Aber: «Von der Landwirtschaft allein könnten wir nicht leben. Ohne den Agrotourismus müsste ich auswärts arbeiten», sagt Barbara Gerber. Zum Angebot für die Gäste gehört auch eine Schaukel, wo sich die Kinder der Gäste austoben können.

Neben Rindern gehört auch ein kleiner Streichelzoo zum Hof mit Shetland-Ponys, einem Hund und vielen Katzen.

 

Ausserdem gibt es noch mehrere Minipigs und Zwergziegen, die den Kindern sicher viel Spass bereiten.  

Vielleicht hat der ein oder andere Gast ja auch auf dem Hof ausgeholfen. Dann bietet sich eine Massage bei Barbara Gerber an. Sie ist ausgebildete Aromatherapeutin. 

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Mittlerweile ist die Ferienwohnung von Frühling bis Herbst fast durchgehend belegt. Vor allem von Familien mit Kindern. Wohl nicht zuletzt wegen des schnuckligen Kleintierzoos mit Geissen, Minipigs, Kaninchen, Meerschweinchen, Seidenhühnern und Schildkröten. «Früher konnte man auch mal spontan kommen, heute muss man fast schon ein Jahr im Voraus buchen, wenn man bei uns in der Hauptsaison Ferien machen möchte», sagt die Gastgeberin. Für Werbung sorge vor allem der Auftritt auf myfarm.ch, dem Portal von Agrotourismus Schweiz, aber auch die Mundpropaganda von zufriedenen Gästen. Buchen kann man nur per Telefon oder via Mail: «Wir haben keinen Belegungsplan online. Wer Interesse hat, muss sich melden, und das ist gut so, denn der direkte, persönliche Kontakt ist immer besser.»

Die Landwirtschaft allein reicht nicht mehr

Spezielle Bewilligungen benötigen Gerbers nicht. «Ein einfacher Buurezmorge macht noch keinen Gastrobetrieb aus uns. Wir brauchen also kein Wirtepatent und keine Ausschankbewilligung», sagt Stefan Gerber. Fürs Schlafen im Stroh entrichten die beiden eine Kurtaxe an Bern Tourismus. Hinzu kommt eine jährliche Wasserbeprobung durch den Kanton zur Kontrolle der Wasserqualität. Den Hof samt Agrotourismus managen die beiden 35-Jährigen allein. Das kann gerade in der Hauptsaison sehr stressig sein, weshalb manchmal die Mütter aushelfen. Auch die drei Kinder Janik (7), Elin (6) und Yael (3) halten das Ehepaar auf Trab. «Von der Landwirtschaft allein könnten wir nicht leben. Ohne den Agrotourismus müsste ich auswärts arbeiten», sagt Barbara Gerber. So richtig durchgerechnet haben es die beiden noch nicht, aber Stefan Gerber ist sich sicher: «Würdest du dasselbe mit Kartoffeln verdienen wollen, bräuchtest du ein riesiges Feld – und eine super Ernte.»

Bachgut, Familie Gerber, Trub BE
 

  • Wirtschaftsweise: Knospe-Betrieb seit 1996
  • Tiere: 24 Milchkühe, 2 Shetland-Ponys, 5 Zwergziegen, 2 Minipigs, 1 Hund, 7 Katzen, weitere diverse Kleintiere
  • Agrotourismus/Vermarktung: Ferienwohnung, Schlafen im Stroh, Hotpot, Aromatherapie, Mithelfen auf dem Hof

www.bachgut.ch

Redaktion und Bilder: René Schulte

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