Ziegen sind geradezu prädestiniert für die Landschaftspflege in unseren Bergregionen. Sie sind aber nicht nur Lieferanten von Milch, sondern auch von schmackhaftem Fleisch. Während Ziegenmilchprodukte immer beliebter werden, wird in der Schweiz allerdings kaum Gitzifleisch gegessen – und wenn, dann hauptsächlich an Ostern und nur von Liebhabern. Das soll sich ändern: das Projekt «Bündner Bio-Berg-Gitzi» will die Fleisch-Spezialität auf unsere Teller bringen!
Ohne Gitzi kein Ziegenkäse
Das Fleisch der Gitzi wird kaum nachgefragt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Es gibt Vorurteile hinsichtlich des Geschmacks, die Angst, das Fleisch könnte «böckeln». Anderen fällt es aus emotionalen Gründen schwer, das Fleisch von so «herzigen» Tieren zu essen. Oder: Interessierte finden Gitzi schlicht nicht im Fleischregal. Fakt ist jedoch: Will man Ziegen melken, braucht es auch Gitzi. Jede Ziege bringt pro Jahr ein bis zwei Jungtiere zur Welt. Nur wenige dieser Tiere werden allerdings aufgezogen, um später selbst Milch zu geben – die meisten Gitzi, insbesondere die männlichen Tiere, werden geschlachtet.
Erhältlichkeit von Gitzi-Fleisch
Eine Initiative der «Coop Patenschaft für Berggebiete» in Zusammenarbeit mit zehn Bio-Höfen im Bündner Berggebiet will Gitzifleisch wieder auf unseren Speiseplan bringen und den beteiligten Bio-Produzenten- und Produzentinnen ein faires Einkommen ermöglichen. Wir besuchen Ladina und Abraham Lötscher auf ihrem Hof in Pany.