Neue Impulse am Schweizer Bio-Ackerbautag
Der 8. Bio-Ackerbautag hat eindrücklich gezeigt: Der Anlass ist eine etablierte Plattform für den Austausch zwischen Praxis, Markt, Beratung und Forschung. Rund 2000 Personen haben sich auf dem Hof von Céline und Simon Lüscher in Holziken AG über Anbautechnik, neue Sorten und die Marktentwicklung im Bio-Ackerbau informiert.
Die Nachfrage nach Schweizer Bio-Produkten steigt seit Jahren. Die Aussichten für den zukünftigen Absatz von Bio-Ackerbauprodukten stehen daher sehr gut. Um den Bio-Ackerbau zu fördern und Bäuerinnen und Bauern zu gewinnen, haben das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg, FiBL, die Sativa Rheinau AG sowie Bio Suisse am 8. und 9. Juni den 8. Schweizer Bio-Ackerbautag organisiert.
An 15 frei wählbaren Feldposten haben Fachleute Wissenswertes zu verschiedenen Bio-Ackerkulturen vermittelt – so zu Zuckerrüben, Körnerleguminosen, Futterbau, Sonnenblumen, Kartoffeln, Mais, Weizen sowie Alternativen dazu (Hartweizen oder Speisehafer). Die Besucher:innen konnten ihre Fragen, Ideen und Erfahrungen direkt mit Expert:innen und Berufskolleg:innen diskutieren. Auch Themen rund um das Klima wurden aufgegriffen. Zudem gab es Demonstrationen zu den neuesten Entwicklungen in der Unkrautregulierung.
Regierungsrat Dr. Markus Dieth machte sich persönlich ein Bild am Bio-Ackerbautag
Aktuelle Themen, die vielfältigen Informationen und Präsentationen sowie ein attraktives Rahmenprogramm lockten rund 2000 Besucher:innen nach Holziken im Kanton Aargau. Über den Erfolg zeigen ich das Organisationskomitee wie auch die Fachleute sehr erfreut. Hansueli Dierauer vom FiBL, einer der Mitbegründer des Bio-Ackerbautags und Mitglied des Organisationskomitees, schildert die zwei Tage als sehr gelungen: «Dieses Jahr dauerte der Bioackerbautag zum ersten Mal zwei Tage, das war ein grosser Erfolg. Die Landwirt:innen waren begeistert, da mehr Zeit für den Austausch mit den Expert:innen an den Themenposten blieb. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen von Bäuerinnen und Bauern erhalten.»
«Dass sogar Landwirt:innen und Landwirtschaftsvertreter:innen aus dem europäischen Raum den Bio-Ackerbautag besuchen, ehrt uns», sagt OK-Präsident Herbert Schmid von der Liebegg. «Und es macht mich stolz, dass sich insgesamt so viele Bäuerinnen und Bauern für eine dynamische und zukunftsweisende Landwirtschaft interessieren.»
Erfreulich, dass sich auch der Aargauer Regierungsrat Dr. Markus Dieth Zeit nahm, den Bio-Ackerbautag zu besuchen. Er betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Biolandbaus für die Schonung der Ressourcen und die heimische Nahrungsmittelproduktion. «Es ist mir ein Anliegen, dass die Aus- und Weiterbildung hohe Priorität geniesst. Wichtig sind mir zudem gute Beratungsangebote und dass die verschiedenen Institutionen Hand in Hand arbeiten», so der Regierungsrat.
Michael Scheidegger, Brandmanager Coop Naturaplan: «Unsere ambitionierten Bio-Ziele z.B. beim Getreide, den Leguminosen oder beim Rübenzucker können wir nur gemeinsam mit den Schweizer Bäuerinnen und Bauern erreichen. Nur wenn in den nächsten Jahren deutlich mehr Ackerflächen auf den Knospe-Anbau umgestellt werden, kann die wachsende Nachfrage gedeckt werden.»
Bedarf nach 15’000 ha zusätzlichen Bio-Ackerbauflächen
Die Nachfrage nach Knospe-Ackerkulturen ist gross und wird die kommenden Jahre anhalten. Gefragt sind insbesondere Mahlweizen, Sonnenblumen, Futtersoja, Zuckerrüben und Speisehafer. Als Folge der schnellen Entwicklung von Plant-Based-Produkten besteht zudem ein zusätzlicher Bedarf an Proteinträgern für die menschliche Ernährung. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind zusätzliche BioAckerbauflächen von rund 15’000 ha notwendig. Der ideale Zeitpunkt, um auf Bio umzustellen.
Organisatorinnen und Organisatoren des Schweizer Bio-Ackerbautags 2022:
Der Bio-Ackerbautag (BAT) findet alle zwei Jahre statt – alternierend mit dem Bio-Viehtag. Das nächste Mal findet der BAT also 2024 statt, wiederum im Juni. Der Durchführungsort steht noch nicht fest.
Stetiges Wachstum im Bio-Ackerbau
Der Bio-Ackerbau ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. So nahm der Anteil der biologisch bewirtschafteten offenen Ackerfläche in den letzten fünf Jahren im Schnitt 10 Prozent pro Jahr zu. Der Bio-Anteil im Ackerbau liegt bei 15 Prozent, der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche bei 17 Prozent.
Im Kanton Aargau machen die heute 300 Bio-Betriebe 11,6 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe aus. Website zum Bio-Ackerbautag: https://www.bioackerbautag.ch/
Weitere Informationen:
Bio Suisse
Lukas Inderfurth, Leiter Kommunikation
079 682 22 86, lukas. inderfurth@bio-suisse. ch
FiBL Schweiz
Deborah Bieri, stv. Mediensprecherin
062 865 04 15, deborah. bieri@fibl. org
Landwirtschaftliches Zentrum und Schule Liebegg
Herbert Schmid
062 855 86 53, herbert. schmid2@ag. ch