Pestizid- und Trinkwasserinitiative

Initiative für eine Schweiz ohne Synthetische Pestizide

Darum geht es

Die Initiative will synthetische Pestizide verbieten. Dafür will sie in der Verfassung den Umweltschutzartikel ergänzen. Das Verbot gilt in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege. Es gilt im Inland, wird aber auch auf die Importe angewendet. Auch die Konsumentinnen und Konsumenten werden in die Pflicht genommen – in der Schweiz gibt es nur noch pestizidfrei hergestellte Produkte zu kaufen. 

Darum sagt Bio Suisse Ja

Die Pestizid-Initiative hat aus Sicht von Bio Suisse vier grosse Vorteile:

  • Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide gehört zu den wichtigsten Anliegen des Biolandbaus.
  • Diese Anbaumethode ist deshalb eine gute Lösung für die Umsetzung der Initiative.
  • Alle Anwender, auch die Konsument:innen, werden in die Pflicht genommen.
  • Das Verbot gilt sowohl für die inländische Produktion als auch für importierte Produkte und ist somit nicht-diskriminierend und umfassend.

Aus diesen Gründen haben die 100 Delegierten von Bio Suisse am 12. November 2020 grossmehrheitlich Ja gesagt zur Pestizid-Initiative.

Zur Medienmitteilung

Zur Themenseite von Bio Suisse


Trinkwasser-Initiative (TWI)

Darum geht es

Die Trinkwasser-Initiative will gesunde Lebensmittel und sauberes Trinkwasser in der Verfassung festschreiben. Eine industrielle Landwirtschaft mit chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngemitteln bleibt im Rahmen der bestehenden Gesetze möglich. Solche Betriebe sollen aber keine Direktzahlungen mehr erhalten. Der grenzüberschreitende Handel ist nicht betroffen. Die private oder gewerbliche Anwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden bzw. Bioziden ist von der Initiative nicht tangiert.

Darum sagt Bio Suisse Nein

Die Trinkwasser-Initiative hat aus Sicht von Bio Suisse vier grosse Mängel:

  • Die Initiative richtet sich ausschliesslich an die Produktion. Die Konsument:innen und der Handel werden nicht in die Pflicht genommen.
  • Belastungen könnten noch stärker als heute ins Ausland verlagert werden, weil die Initiative keine Vorschriften für Importe macht.
  • Wer auf Direktzahlungen verzichtet, kann auch bei Annahme der Initiative alle Mittel im Rahmen der Gesetze einsetzen und noch intensiver produzieren.
  • Die Initiative will einen «Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann». Dies schränkt viele Geflügel- und Schweinebetriebe sehr stark ein. Sie halten zwar die sehr strikten Dünge- und Tierwohl-Regeln von Bio Suisse ein, kaufen aber heute Futter zu.

Aus diesen Gründen haben die 100 Delegierten von Bio Suisse am 14. April 2021 grossmehrheitlich Nein gesagt zur TWI.

Zur Medienmitteilung

Zur Themenseite von Bio Suisse

Teilen