Bauern brauchen sicheres Einkommen

Viele Schweizer Bäuerinnen und Bauern leiden unter den verwirrenden Anforderungen durch Markt und Politik. Bio Suisse fordert für Landwirtschaft und Ernährung eine vorausschauende Politik – und Abnehmer und Kund:innen, die die nachhaltigen Produkte schätzen und zu fairen Preisen einkaufen.

Anders als in Deutschland, Frankreich oder Spanien stellt sich die Schweizer Politik meist hinter die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern. Verglichen mit Betrieben in der EU erhalten Schweizer Betriebe wegen des Kostenumfelds deutlich mehr Unterstützung via Direktzahlungen – geknüpft an höhere und mit vielen Massnahmen verbundenen Auflagen. Die landwirtschaftliche Produktion ist zudem in vielen Bereichen mit hohen Zöllen geschützt. Trotzdem erreichen viele Betriebe keinen angemessenen Lohn für ihre Arbeit.

In dieser Situation sind auch Schweizer Bauernproteste berechtigt, wenn sie dabei diejenigen nicht vor den Kopf stossen, welche die Rechnung als Steuerzahlende und Konsument:innen bezahlen. Die aktuelle Petition des Bauernverbands wird von Bio Suisse unterstützt, namentlich in den Punkten:

  • Bessere Anerkennung der vielfältigen Rollen der Landwirtschaft, ihres Engagements und ihrer Hauptaufgabe: Die nachhaltige und tierfreundliche Lebensmittelproduktion.
  • Keine Sparprogramme auf dem Rücken der Landwirtschaft.
  • Keine neuen Auflagen im Umweltbereich, die nicht entschädigt sind.

Darüber hinaus sollte eine Zusammenführung von Landwirtschafts- und Ernährungspolitik deutlich proaktiver angegangen werden:

  • Bio Suisse zeigt seit über 40 Jahren, dass der Biolandbau ein gangbarer Weg ist beim Umbau des Landwirtschafts- und Ernährungssystems. Bio verdient eine viel stärkere Förderung.
  • Die Konsument:Innen müssen auf diesem Weg stärker eingebunden werden.
  • Bund und Kantone sollen ihren eigenen Konsum verstärkt auf Bio-Produkte ausrichten: Armee, Schulen, Spitäler, Kantinen, Altersheime etc.
  • Bio-Lebensmittel müssen gentechfrei bleiben. Bio Suisse verlangt klare gesetzliche Regeln, um weiterhin biologisch und gentechfrei anbauen, verarbeiten und konsumieren zu können. Wahlfreiheit ist das Recht aller Menschen in unserem Land, jederzeit auf Gentechnik verzichten zu können – vom Feld bis auf den Teller.
7. Februar 2024
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